Gegen Manchester Uniteds Transferkandidat Matthijs de Ligt wird wegen des Verdachts auf Fahrerflucht in der Nähe des Trainingsgeländes von Bayer München ermittelt.
BILD zufolge kollidierte der 24-Jährige am Mittwochmorgen in der Nähe des Vereinsgeländes in der Säbener Straße mit einem geparkten Auto. Ein Zeuge erkannte den Niederländer und verständigte die Polizei. De Ligt soll seinen Audi Q8 e-tron im Wert von rund 63.000 Pfund gefahren haben.
Das deutsche Portal behauptet, dass De Ligts Auto abgeschleppt und beschlagnahmt wurde, nachdem der 24-Jährige angeblich „einfach weggefahren“ sei. Dem niederländischen Nationalspieler droht eine Geld- oder Gefängnisstrafe, sollte er für schuldig befunden werden.
„Bei einer Verurteilung drohen bis zu drei Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe. Bei derartigen Verurteilungen werden häufig Geldstrafen verhängt“, sagte Rechtsanwalt Marc Wederhake gegenüber BILD.
Katharina Thürkaufer, Fachanwältin für Straf- und Verkehrsrecht, meinte, es müsse nachgewiesen werden, dass De Ligt sich vor dem Wegfahren seiner Unfallbeteiligung bewusst war. Für eine Verurteilung wegen Fahrerflucht ist Vorsatz erforderlich.
Sie sagte gegenüber BILD: „Fahrerflucht kann nur vorsätzlich begangen werden. Nun muss nachgewiesen werden, dass er den Unfall akustisch, visuell oder fühlbar wahrgenommen hat.“
De Ligt fehlte im Kader der Bayern, die im Sommer nach Südkorea reisten. Es wurde allgemein erwartet, dass der ehemalige Verteidiger von Ajax und Juventus die Allianz Arena verlassen würde, wobei Manchester United als prominentester Bewerber in Erscheinung trat.
Erik ten Hag bestätigte Uniteds Interesse letzten Monat. Der 54-Jährige sagte der niederländischen Zeitung Algemeen Dadblad: „Wir müssen noch abwarten, ob De Ligt kommt. Aber das Gute ist, dass ich während meines Urlaubs drei oder vier Wochen lang nicht in den Prozess eingebunden war.“
„In dieser Zeit war es eigentlich der Verein, die neu gegründete Scouting- und Rekrutierungsabteilung, die diese Spieler geholt hat. Dass sich darunter auch Niederländer befinden, ist eigentlich ein Zufall.
„In erster Linie waren das Spieler, die von unserer Organisation geholt wurden. Aber natürlich unterstütze ich sie, das muss klar sein – und wir treffen die Auswahl immer noch gemeinsam.“
Bayern-Chef Max Eberl äußerte sich bisher zurückhaltend zu einem möglichen Abgang von De Ligt. „Zu den Gründen werde ich Stellung nehmen, wenn es soweit ist“, sagte er gegenüber Sky Sports Deutschland.
„Noch ist es nicht so weit. Matthijs hat hier zwei Jahre lang sehr gut gespielt und deshalb mögen ihn viele Fans. Trotzdem muss man sich überlegen, wie man sich entscheidet und auch, wie sich der Junge fühlt. Er ist immer noch ein Spieler des FC Bayern. Und solange er das ist, wird er von uns alle Unterstützung bekommen.“