Die größte Veränderung, die Vincent Kompanys Ankunft bei Bayern München mit sich brachte, war, dass die Mannschaft erneut versuchte, den gnadenlosen Angriffsfußball zu übernehmen, für den sie immer bekannt war. Kompanys System erzwingt eine hohe Abwehrlinie und ein hohes Angriffspressing, das den Gegner ersticken und die Torchancen für sein Team maximieren soll.
Das Spielmodell unter Kompany hat offensichtlich seine Schwachstellen, hauptsächlich in Form von schnellen und direkten Gegenangriffen. Dies war bisher auch Bayerns Achillesferse in dieser Saison, wie zuletzt beim Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt zu sehen war, wo Kompanys Team große Schwierigkeiten mit den Gegenangriffen hatte, die von Eintrachts Hugo Ekitike und Omar Marmoush angeführt wurden.
Trotz dieser Bedenken ist der belgische Trainer im Großen und Ganzen zufrieden mit den Fortschritten des Teams und der Umsetzung seiner Vorstellung von Fußball. „Wir haben vier- oder fünfmal mehr Chancen als jede andere Mannschaft, gegen die wir antreten“, bemerkte der Trainer in einem Interview nach dem Frankfurt-Spiel [ESPNFC]
FC Bayern führt die Angriffsstatistiken an
Wenn es um Kennzahlen in Bezug auf Ballbesitz und Angriff geht, schneidet Bayern nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in allen anderen großen europäischen Ligen unglaublich gut ab. Werfen wir einen Blick auf einige dieser Statistiken.
1. – Durchschnittlicher Ballbesitz in den 5 besten Ligen Europas (70,2 %)
Von den 96 Teams, die an den 5 besten Ligen Europas teilnehmen, hat Bayern München in dieser Saison bisher den höchsten durchschnittlichen Ballbesitz. Diese Leistung zeugt von Bayerns Dominanz am Ball, die das Markenzeichen von Kompanys Spielstil ist. Sofortiges Gegenpressing nach Ballverlust sorgt dafür, dass der bayerische Verein den Ball jederzeit behält. Bei stabilem Ballbesitz spielt Bayern viele Pässe, da sie geduldig ihre Optionen abwägen, bevor sie den entscheidenden Pass spielen. Dies ist einer der Gründe, warum Aleksandar Pavlović und Joshua Kimmich die erste Wahl des Trainers im Mittelfeld sind und João Palhinha, der eher ein „Ballgewinner“ als ein „Ballhalter“ ist, es schwer hat, Spielminuten zu bekommen.
1. – Tore pro Spiel in den 5 besten Ligen Europas (3,3)
Bayern hat in der Bundesliga-Saison bisher satte 20 Tore erzielt. Außer Hansi Flicks Barcelona (3,1 Tore pro Spiel) kommt kein anderes Team auch nur annähernd an diese Quote heran. Bislang gilt der 5:0-Sieg gegen Werder Bremen als höchster Ligasieg der Saison für den bayerischen Verein.
Weitere von den Roten dominierte Statistiken:
1. – Gesamte xG in der Bundesliga (13,7)
1. – Genaue Pässe pro Spiel in den Top-5-Ligen (680,8)
1. – Durchschnittlicher Ballbesitz in der UEFA Champions League (70 %)
1. – Gesamte xG in der UEFA Champions League (7,8)
2. – Erzielte Tore in der UEFA Champions League (9)
Spieler, die Kompanys Fußball mögen
Die Bayern-Spieler scheinen das Leben unter dem neuen Trainer zu genießen. Der erfahrene Thomas Müller äußerte sich nach dem Unentschieden gegen Frankfurt positiv über die Art des Fußballs unter Vincent Kompany.
Flügelspieler Serge Gnabry erwähnte auch, dass er davon überzeugt sei, dass die Mannschaft guten Fußball spiele und dass sich die Bemühungen der Mannschaft auf lange Sicht auszahlen würden.
Bayern trifft am 19. Oktober nach Abschluss der Länderspielpause auf den VfB Stuttgart. (Statistiken mit freundlicher Genehmigung von Sofascore – Champions League und Bundesliga)