Krise im Waldstadion: Toppmöller droht angeblich mit Rücktritt aufgrund von Kaderunruhen
Frankfurt, Deutschland – Bei Eintracht Frankfurt scheint es brenzlig zu werden. Nach einer desaströsen Rückrunde hängt der Posten von Cheftrainer Dino Toppmöller am seidenen Faden. Vereinsnahe Quellen bestätigten gegenüber mehreren Medien, dass der 43-Jährige mit einem Rücktritt vor Saisonende gedroht habe.
Die Drohung, die Berichten zufolge während einer hitzigen internen Sitzung nach der 1:3-Niederlage gegen Augsburg am Samstag geäußert wurde, rührt von Toppmöllers wachsender Überzeugung her, die Unterstützung wichtiger Akteure in der Kabine verloren zu haben. Die Niederlage war Frankfurts siebte in den letzten zehn Bundesligaspielen, eine Formkurve, die den Verein vom Champions-League-Anwärter in den Kampf um die Europapokal-Qualifikation stürzte.
Brüche in der Kabine
Laut Berichten von Bild und Kicker verlief die Krisensitzung zwischen Toppmöller, Sportdirektor Markus Krösche und Geschäftsführer Axel Hellmann angespannt. Toppmöller soll seine Frustration über den vermeintlichen Mangel an Engagement einiger erfahrener Spieler und das Versagen der Mannschaft, seine taktischen Pläne konsequent umzusetzen, zum Ausdruck gebracht haben. Der Kern seines Ultimatums war einfach: Entweder unterstützt ihn der Verein voll und ganz bei der Auseinandersetzung mit den Kritikern, oder er wird sofort zurücktreten.
Dies deutet auf einen erheblichen Bruch innerhalb der Mannschaft hin. Während die öffentlichen Äußerungen diplomatisch blieben, kursierten seit Wochen Gerüchte über die Unzufriedenheit der Spieler mit Toppmöllers taktischer Starrheit und seinen Trainingsmethoden. Der energische, druckvolle Fußball, der Frankfurts Erfolge zu Beginn der Saison kennzeichnete, ist einem unkoordinierten und fehleranfälligen Stil gewichen.
Ein Traumjob, der sich als sauer herausstellte
Toppmöllers Ankunft im Sommer 2023 wurde mit Optimismus aufgenommen. Als Nachfolger des hochgelobten Oliver Glasner, der den Verein zum Europa-League-Titel führte, galt der junge Deutsche als vielversprechender Taktiker mit frischen Ideen, frischgebacken von seiner erfolgreichen Zeit als Assistent von Julian Nagelsmann beim FC Bayern München.
Die Hinrunde schien die Verpflichtung zu rechtfertigen. Frankfurt war eine ernstzunehmende Macht, spielte attraktiven Fußball und belegte einen komfortablen Platz unter den ersten Vier. Die Winterpause erwies sich jedoch als Wendepunkt, von dem sich die Mannschaft nie erholt hat.
Das Dilemma des Vorstands
Die Vereinsführung steht nun vor einem unlösbaren Dilemma. Geschäftsführer Axel Hellmann und Sportdirektor Markus Krösche haben Toppmöller mehrfach öffentlich unterstützt und betont, er sei der richtige Mann für ein langfristiges Projekt. Doch ein Trainer, der mit Rücktritt droht, verändert die Kalkulation völlig.
Stellen sie sich auf die Seite des Trainers und genehmigen einen Notverkauf einflussreicher, aber unzufriedener Spieler im Sommer – ein riskanter Schritt, der den Kader weiter destabilisieren könnte? Oder versuchen sie zu vermitteln, in der Hoffnung, die Situation für die letzten Spiele zu retten und sich so einen Platz in der Europa League oder Conference League zu sichern?
Toppmöller jetzt gehen zu lassen, wäre ein Eingeständnis, dass ihr Projekt vorzeitig gescheitert ist, und würde den Verein vor einem entscheidenden Sommer-Transferfenster ins Chaos stürzen.
Wie geht es weiter?
Die offizielle Stellungnahme des Vereins lautet vorerst: „Kein Kommentar.“ Das Training wird diese Woche fortgesetzt, während sich Frankfurt auf ein anspruchsvolles Spiel gegen den designierten Meister Bayer Leverkusen vorbereitet. Alle Augen werden auf Toppmöllers Auftreten und die Körpersprache seiner Spieler gerichtet sein.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein. Entweder stellt ein klares Gespräch den fragilen Frieden wieder her, oder Eintracht Frankfurt könnte sich angesichts der ungewissen Saison auf die verzweifelte Suche nach einem neuen Trainer stürzen. Eines ist sicher: Die Einheit, die diesen Verein einst auszeichnete, ist zerbrochen, und der Mann, der eine neue Ära aufbauen sollte, steht kurz davor, den Verein zu verlassen.

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